Biber oder Nutria im Wasser gesehen? – So erkennt man den Unterschied!

Wer an Flüssen, Seen oder Kanälen spazieren geht, entdeckt immer häufiger Tiere im Wasser, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen: Biber oder Nutria? Beide sind beeindruckende Nager, die sich gerne im Wasser aufhalten – doch es gibt klare Unterschiede.


Biber und Nutria – die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:

Merkmal Biber Nutria (Biberratte)
Größe Bis zu 1,30 m inkl. Schwanz, 18–35 kg 50–65 cm plus 30–45 cm Schwanz, 5–9 kg
Fellfarbe Braun bis dunkelbraun Braun bis rötlichbraun
Schwanz Breit, flach und paddelförmig Rund, lang und rattenartig
Zähne Große, orangefarbene Nagezähne vorne Ebenfalls auffällig orange
Lebensraum Bau von Dämmen und Burgen aus Ästen, staut Wasser Baut Erdhöhlen am Ufer, keine Dämme
Aktivität Meist dämmerungs- und nachtaktiv Häufig auch tagsüber aktiv

So erkennst du sie im Wasser:

  • Biber: Ragt oft nur der Kopf aus dem Wasser. Beim Tauchen sieht man den breiten, platten Schwanz kurz aufblitzen. Er hinterlässt eine ruhige, gerade Bugwelle.
  • Nutria: Ebenfalls oft nur der Kopf sichtbar, aber mit dünnem, rundem Schwanz, der im Wasser zu sehen ist. Die Bewegungen wirken etwas zappeliger als beim Biber.

Wer baut was?

  • Biber: Errichtet aufwändige Dämme und Burgen aus Ästen, Zweigen und Schlamm. Ziel ist es, Wasserflächen aufzustauen.
  • Nutria: Gräbt Höhlen in Uferböschungen, die teilweise zu Abbrüchen führen können. Keine Dämme.

Sind sie gefährlich?

  • Beide Tiere sind scheu und meiden Menschen. Sie können jedoch bei Bedrohung ihre Zähne einsetzen. Besonders Nutrias gewöhnen sich gelegentlich an Menschen, wenn sie gefüttert werden – was man unbedingt vermeiden sollte.

Herkunft und Schutz:

  • Biber: Heimisch in Deutschland, streng geschützt. Bestand wächst seit Jahren wieder.
  • Nutria: Ursprünglich aus Südamerika, eingeschleppt und mittlerweile weit verbreitet. Gilt als invasive Art, da sie Schäden an Uferböschungen verursachen kann.

Fazit:

Wenn du ein größeres Tier mit breitem, flachem Schwanz siehst – das ist eindeutig ein Biber. Ein Tier mit langem, rundem Schwanz ist eine Nutria. Beide sind faszinierende Beobachtungsobjekte und ein schönes Zeichen für intakte Gewässer – auch wenn die Nutria ökologisch nicht ganz unproblematisch ist.


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